Othello

Das Theater war gedr & auml;ngt voll; ein neuangeworbener S & auml;nger gab den Don Juan. Das Parterre wogte, von oben gesehen, wie die unruhige See, und die Federn und Schleier der Damen tauchten wie schimmernde Fische aus den dunkeln Massen. Die Ranglogen waren reicher als je, denn mit dem Anfang der Wintersaison war eine kleine Trauer eingefallen, und heute zum erstenmal drangen wieder die schimmernden Farben der reichen Turbans, der wehenden B & uuml;sche, der bunten Schals an das Licht hervor. Wie gl & auml;nzend sich aber auch der reiche Kranz von Damen um das Amphitheater zog, das Diadem dieses Kreises schien ein herrliches, liebliches Bild zu sein, das aus der f & uuml;rstlichen Loge freundlich und hold die Welt um und unter sich & uuml;berschaute. Man war versucht zu w & uuml;nschen, dieses sch & ouml;ne Kind m & ouml;chte nicht so hoch geboren sein, denn diese frische Farbe, diese heitere Stirne, diese kindlich reinen, milden Augen, dieser holde Mund war zur Liebe & mdash;nicht zur Verehrung aus der Ferne geschaffen. Und wunderbar, wie wenn Prinzessin Sophie diesen frevelhaften Gedanken geahnet h & auml;tte & mdash;auch ihr Anzug entsprach diesem Bilde einfacher, nat & uuml;rlicher Sch & ouml;nheit; sie schien jeden Schmuck, den die Kunst verleiht, dem stolzen Damenkreis & uuml;berlassen zu haben.