Der Tod eines Voyeurs

Was vereint eine verwitwete italienische Restaurantbesitzerin und deren besten Freund, eine an Bulimie erkrankte junge Frau, einen publikumsscheuen Klaviersolisten, einen Apotheker, der seinen eigenen Drogengarten unterhält, dessen Frau und Tochter und einen mit Verbrennungen im Gesicht gezeichneten Kranführer? Zuerst scheint es, als hätten diese Personen, die aus eigener Perspektive über ihre Vergangenheit, ihre Wünsche und Erfahrungen erzählen, keinerlei Beziehung zueinander. Langsam je-doch, wie in einem Puzzle, setzen sich die unterschiedlichen Vergangenheiten der Personen in eine verflochtene Ereigniskette zusammen. Der Punkt, der alles verknüpft, ist ein altes Verbrechen. Kann dieses schreckliche Unrecht mit seinen weitreichenden Folgen aufgelöst werden? Indem der Roman die Handlung aus den unterschiedlichen Perspektiven der Hauptpersonen erzählt, zieht er den Leser in den Sog der zwischenmenschlichen Missverständnisse. Der Leser erfährt, dass die eigene Perspektive die Erfahrungswelt bestimmt, auf deren Basis Menschen kommunizieren und das Verhalten ihres Gegenübers auslegen und verstehen. Fynn F. Fountain führt mit einer Gewandtheit und Zielstrebigkeit durch seinen außergewöhnlichen und spannungsgeladenen psychologischen Roman, der den Leser bis zum Ende hin mitreißt. Fynn F. Fountain wurde 1971 in County Clare in Irland geboren und zog im Alter von sechs Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Dort wuchs er auf und studierte Philosophie und Germanistik an der Universität Hamburg. Nach einigen Jahren im Lehramt an einer Lübecker Schule zog er an die Nordwestküste Donegals in Irland. Dort arbeitet er heute als Beamter und hält eine kleine Herde Schafe. In seiner Freizeit schreibt er Prosa.